helping hands 

Gegenwärtig besucht unser Verein mit Laptops und Tablets drei Institutionen, um Menschen bei der Nutzung des Internets oder auch nur des Computers zu helfen. Wenn ich anderen Leuten von unseren Lichtblickcafes dann erzähle, ist die Reaktion meist positiv. “Eine gute Sache.” “Super Idee.” Wenn ich dann auch noch von anderen Möglichkeiten spreche, wo unser Angebot auf Interesse stossen könnte, z.B. Altersheime, oder bei Asylanten, nicken alle.

 

Warum führen wir dann, trotz so viel Zustimmung und Interesse, seit Jahren nur drei Cafes und haben unser Angebot sogar etwas reduzieren müssen?

 

Weil zwar alle die Idee gut finden, aber niemand Zeit oder Motivation hat, selber bei einem solchen Cafe mitzuhelfen. Und der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Das ganze Material, insgesamt drei grosse Kisten und ein schwerer Koffer, müssen vom Büro abgeholt und in die Institutionen gebracht werden und dann auch noch zurück. Pro Cafe braucht es 4 – 5 Helfer, die betreuen, motivieren und auch noch ein bisschen etwas vom Computer verstehen. Wir machen zwar nur einmal im Monat ein Cafe pro Institution, aber wir kommen trotzdem auf eine zünftige Anzahl Mann/FrauStunden. Unsere Helfer sind damit vollständig ausgelastet, mehr liegt nicht mehr drin.

 

Und so sehr wir auch versuchen, neuen Interessierte für unser Projekt zu gewinnen, wir haben einfach keinen Erfolg. Was doch eher erstaunt, denn heutzutage haben doch sehr viele Menschen Grundkenntnisse im Umgang mit Computern, und mehr braucht es bei uns nicht. Programme aufstarten, anleiten wie man etwas benutzt, auf dem Internet surfen, das sind alles Tätigkeiten, die man in einem normalen Arbeitstag, oder sogar als einfacher Handynutzer täglich selber ausführt. Es kann also nicht daran liegen, dass unser Angebot zu spezialisiert ist.

 

Liegt es in dem Fall daran, dass sich die Leute vor dem Kontakt mit Behinderungen und Einschränkungen fürchten? In unserer auf Erfolg, Fitness und Gesundheit getrimmten Welt hat es immer weniger Platz für Menschen, die nicht ins Raster passen. Nur... JEDER kann sich, durch Unfall, Alter, Krankheit plötzlich an den Rand geschoben wiederfinden. Und plötzlich sind Aufgaben, welche uns als simpel erschienen, ein riesiges Hindernis. Es geht nicht mehr alleine.

 

Anderen zu helfen, ist wie die AHV auch, eigentlich eine logische, und ich möchte fast sagen, eine unabdingbare Notwendigkeit. Denn 'What goes round, comes round'. Oder etwas anders ausgedrückt ' Jeder Gefallen kommt irgendwie zurück'. Und wie bei der AHV auch, müssen wir heute für die hiersein, die jetzt Hilfe brauchen, damit wir später dann Hilfe erhalten, wenn wir sie brauchen. Weil wir sie brauchen werden. Alle von uns.

 

Und seien wir doch ehrlich: jemandem etwas von unserer Zeit und Kraft zu geben, wird meist doppelt und dreifach zurückbezahlt. Emotional, durch das Wissen etwas Sinnvolles zu tun und jemandem eine Freude machen zu können. Und das kann man mit allem Geld der Welt nicht in dem Masse erleben, wie wenn man selber aktiv wird.

 

Natürlich könnte man, wenn genug Geld da ist, Leute einstellen, die den Job gegen Bezahlung machen. Doch wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der Gefälligkeiten nicht mehr aus Achtung für den Anderen erfolgen, sondern weil die Knete stimmt? Ich möchte es nicht. Und daher gebe ich gerne ein paar Stunden in meinem Monat um etwas Sinnvolles zu tun, ohne das es sich für mich rechnet.

 

Und Ihr?

 

Falls Ihr Euch sagt, dass ein paar Stunden gut investiert sind, dann meldet euch doch bei uns. Oder bei anderen Organisationen, es gibt viele, die Eure Hilfe brauchen.

 

 


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